Begierde Fehlanzeige

Da war niemals das Gefühl, dass er mich anmacht, so wie ein Mann es tun sollte. Nie wollte ich ihn so, dass ich mich völlig dafür geöffnet und hin gegeben hätte. Aber sollte das nicht wenigstens am Anfang sein? Sollte nicht das die Grundlage für eine langjährige Beziehung sein? Ich hab es gespürt und ignoriert. Wird sich schon entwickeln, der Rest passt ja.  Von wegen… So ein Irrglaube!

Im Schatten ist es kalt und einsam

Die Zeit scheint keine Bedeutung zu spielen – hier im Schatten. Die Tage gehen einfach vorbei ohne eine ernsthafte Rolle zu spielen. Das Einzige was wirklich zählt ist mein Kind. Mich selbst scheine ich schon vor Wochen (Monaten?) auf der Strecke verloren zu haben.

Im Nachhinein bin ich immer noch nicht sicher, ob alles so kommen musste. Ich habe ALLES, wofür andere morden würden und doch ist da diese Leere und Einsamkeit. Ich fühl mich gefangen, doch die Fesseln sind unsichtbar.

Täglich schleiche ich mich ins Bett und hoffe, dass er mich in Ruhe lässt. Insgeheim wünsche ich mir, dass er kein Interesse mehr hat oder sich einfach eine Andere sucht. Nur nicht mich… Ich habe einfach keine Lust auf ihn. Wenn er schon Versuche veranstaltet meine Lust zu wecken, stellen sich mir die Nackenhaare auf. Ich habe alles versucht und meistens ist der einzige Ausweg der Griff zu ein paar Gläsern Wein – oder Stärkerem. Beim Sex an sich bin ich wie gelähmt, kaum fähig mich zu bewegen, geschweige denn Sehnsucht oder Lust und Hingabe zu signalisieren. Ich frage mich jedesmal wie er dabei noch Spaß haben kann (ich vermute gar nicht, es dient nur der Bedürfnisbefriedigung). Der Akt ist dann meistens ziemlich schnell vorbei. Kein Kuscheln danach, keine netten Worte – ich bin wie ein Eisblock und will einfach nur Schlafen.

So vergehen Wochen und Monate …